Ich weiss nicht, was es ist.
Ich weiss nicht, wieso es da ist.
Ich weiss auch nicht, wozu es gut sein soll.
Alles was ich weiss, ist, dass es weh tut.
Wütend kicke ich gegen den Schrank. Ein stechender Schmerz durchzuckt meinen Fuss, aber das stört mich nicht – ja, ich bin sogar dankbar! Ich kicke erneut gegen den Schrank in meinem Zimmer. „Du darfst nicht weinen“, sage ich mir immer wieder. „Du darfst nicht weinen. Wer weint, ist schwach!“ Ich leere die Flasche in einem Zug und werfe sie dann achtlos beiseite. Der Gestank in meinem Zimmer wird langsam unerträglich. Alkohol zusammen mit Zigarettenrauch. In der Ecke stehen und liegen dutzende leere Flaschen und Zigarettenstummel. Dieses Gefühl der Hoffnungslosigkeit kommt wieder auf. Ich glaube, ich kann das alles nicht mehr.
Das Leben ist scheisse. Und das, meine Freunde, ist leider die traurige Wahrheit. Ihr werdet jetzt sagen, das Leben sei nicht immer scheisse und ausserdem nicht jedermanns Leben. Aber glaubt mir, wenn ich euch sage, das Leben ist sinnlos. Denn es ist so! Von der Sekunde eurer Geburt an, beginnt ihr zu sterben. Ich kapier nicht einmal, wieso die ganze Scheisse „Leben“ genannt wird. „Sterben“ trifft es doch eher. Es bleibt dir nur die Wahl ob du dein Sterben geniessen willst, oder ob du der Tatsache, dass dein Ende mit jeder Sekunde näher rückt, ins Auge sehen willst.
In der Garage unseres Hauses steht der schwarze Porsche meines Vaters. Ich ziehe den Schlüssel aus meiner Hosentasche, gehe um den Wagen herum und öffne die Fahrertür. Ich bin erst ein paar mal selber Auto gefahren, aber die Theorie beherrsche ich so weit. Wie ich in meinem angetrunkenen Zustand heil aus der Ausfahrt kommen soll, ist mir ein Rätsel, aber irgendwie schaffe ich es dann doch. Ich lasse die Motoren aufheulen und biege nach links ab, auf die Landstrasse.
… das Ende des Textes kannst Du im Bleiwiis-Buch 2014 nachlesen. Es erscheint im Frühling 2015.